Das Töpferhandwerk in Hagen a.T.W. weist eine mehr als fünf Jahrhunderte alte Geschichte auf.
Günstige Tonvorkommen im Goldbachtal und der Holzreichtum der umliegenden Berge des Teutoburger Waldes werden schon in sehr früher Zeit in Hagen die Produktion von Irdenware begünstigt haben. Erste indirekte Hinweise auf ein spezielles Töpferhandwerk in Hagen stammen aus Steuerregistern vom Anfang des 16. Jahrhunderts, in denen in der Bauerschaft Gellenbeck der Familienname „Pötter“ (= Töpfer) auftaucht. Spätestens ab dem 16. Jahrhundert wurden die reichlichen Tonvorkommen in Hagen intensiv genutzt; von Beginn des 16. Jahrhunderts bis heute lassen sich neben 15 Ziegeleien auch 20 Töpfereien in Hagen a. T. W. nachweisen.
Die letzte und einzig noch bestehende der Hagener Töpfereien, die Töpferei Niehenke auf der Grenze zur Gemeinde Hasbergen, wurde 1895 gegründet. Sie produziert traditionelles Töpfergeschirr unter Verwendung alter Formen und Farben und blickt damit auf eine Kontinuität zurück, die in der Region nur von einigen frühneuzeitlichen Hagener Töpfereien übertroffen wird.
Der im Jahre 1723 errichtete alte Pfarrhof im Ortskern der Gemeinde beherbergt im Ober-geschoss das Hagener Töpfereimuseum. Mit der Einrichtung des Töpfereimuseums in den 1980er Jahren haben die Gemeinde Hagen a. T. W. und der Heimatverein Hagen a. T. W. das Ziel verfolgt, das Kulturgut der Hagener Töpfer zu sammeln und auszustellen, um es für die Nachwelt zu erforschen und vor einer Vernichtung zu bewahren.
Die Sammlung des Töpfereimuseums Hagen a.T.W. gliedert sich in zwei Gruppen. Zum einen sind es Grabungsfunde und zum anderen Töpfererzeugnisse aus in der Regel rezenter Zeit, die durch Schenkungen oder Ankäufe in öffentliche Sammlungen gelangt sind.